Flughafen Tegel - was geschieht nach 2011?

Im Oktober 2011 übernimmt der Großflughafen BBI das gesamte Flugaufkommen der Region Berlin/Brandenburg, wenn alles nach Plan läuft. Was wird danach aus TXL? Die Ideen reichen von Medien-Hubs über Büros bis hin zur klassischen Nutzung durch die Industrie.

von Peter Guthmann Veröffentlicht am:

Für rund eine Viertelmillion Berlinerinnen und Berliner wird die Einstellung des Flugbetriebes enorme Veränderungen mit sich bringen. Lärm- und Umweltbelastungen fallen weg und der Senat erwartet neue Impulse für den gesamten mittlere Norden Berlins. Mit einer Fläche von rund 450 ha gewinnt Berlin einen enormen Stadt- und Landschaftsraum zurück.

Sechs Architekten-Werkstätten haben im vergangenen Jahr bereits ihre Ideen zu künftigen Nutzungsoptionen für Tegels vorgestellt. Die Pläne gehen von der Wiederansiedlung von Naturlandschaften mit Wäldern, Mooren und Kleingärten (agence ter Landschaftsarchitekten) über eine Ökostadt mit Seenlandschaft (Gerkan, Marg & Partner), einem Windkrafträder-Park (west8 aus Rotterdam) hin zur langfristigen Nutzung für große Veranstaltungen aller Art (z.B. für Olympische Spiele, Weltausstellungen, etc.) Das Büro Machleidt und Partner entwirft auf dem westlichen Flughafenfeld gleich eine ganze Kleinstadt.

Aber auch die Berliner Wirtschaft hat großes Interesse an dem Gelände.

Der vorläufige Flächennutzungsplan des Senats sieht derweil eine Mischnutzung des Geländes vor. Dabei sind Wald- und Grünflächen genauso vorgesehen wie Sonderbauflächen für einen Forschungs- und Industriepark für Zukunftstechnologie. Ein großer Teil des Areals wird in diesem Plan Gewerblichen Bauflächen gewidmet. Unter anderem umstritten ist noch die Fläche die für den Militärflughafen vorgesehen ist.

Der Flughafen Berlin-Tegel wurde im Herbst 1948 auf einem ehemaligen Raketenversuchsgelände als Militärflughafen der französischen Besatzungsmacht errichtet. Hauptzweck des Flughafens war die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten für die Aufrechterhaltung der Berliner Luftbrücke. Bis zum 2. Oktober 1990 unterstand der Flughafen als "Basis 165" der französischen Luftstreitkräfte dem Gouvernement Militaire Francais de Berlin (GMFB). Erst eine 1960 getroffene Vereinbarung zwischen der französischen Militärregierung und der Berliner Flughafen-Gesellschaft mbH (BFG) machte es möglich, auf dem Flughafen auch zivilen Luftverkehr abzuwickeln.

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