Market Brief Mai 2023

Trotz der anfänglichen Unsicherheit und Volatilität im Berliner Immobilienmarkt zeigt sich, dass die Preisrückgänge hauptsächlich auf Korrekturen von zuvor überhöhten Preisen zurückzuführen sind. Mit einer allmählichen Erholung in einigen Bezirken und den positiven Rahmenbedingungen bleibt Berlin ein attraktiver Standort für Immobilieninvestitionen.

von Peter Guthmann Veröffentlicht am:

n den vergangenen sechs Monaten war der Berliner Immobilienmarkt von Unsicherheit geprägt. Die Preise zeigten Volatilität und der Markt schien nervös. Dennoch kristallisiert sich heraus, dass die Preisrückgänge insbesondere dort stattfanden, wo es in der ersten Jahreshälfte 2022 ungewöhnlich hohe Preisanstiege gegeben hatte. Es ist daher wahrscheinlich, dass es sich bei den Rückgängen eher um Korrekturen von überhöhten Preisen handelt als um eine echte Trendwende.

Im zweiten Quartal ist in einigen Bezirken bereits eine Erholung zu erkennen. Die Preise ziehen über den gesamten Stadtraum betrachtet leicht an, mit einem Wachstum von -1,40 % im Dreimonatszeitraum, -2,30 % auf sechs Monate gerechnet und -3,60 % in 12 Monaten.

Ein sofortiger, flächendeckender Anstieg der Immobilienpreise nach einer Zinsnormalisierung ist zwar unwahrscheinlich, jedoch sind die Rahmenbedingungen in Berlin nach wie vor hervorragend, sodass sich Investitionen in der Hauptstadt weiterhin lohnen.

In Kreuzberg und Charlottenburg sind leichte Abwärtstendenzen bereits wieder ins Plus gedreht, während in Pankow die Preisspitze zwischen März und Mai 2022 bereinigt wurde und die Entwicklung stabil ist. Detaillierte Informationen finden sich in den Bezirksreports.

Aktuell verkaufen sich Immobilien insgesamt etwas langsamer als vor einem Jahr. Die durchschnittliche Vermarktungsdauer steigt leicht an und liegt zwischen rund 14 und 21 Wochen. Besonders betroffen von den höheren Bauzinsen ist das Segment von 2.500 - 5.000 EUR/m², in welchem auch der größte Anteil vermieteter Wohnungen, also Investmentobjekte, liegt. Ab Januar 2023 ist der Anstieg hier deutlich erkennbar. Der Einbruch infolge der Corona-Pandemie im März/April 2020 führte zu einem reduzierten Angebot und kurzen Verkaufszeiten.

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