Berlins Zukunft liegt in der Wissensgesellschaft
Berlin bietet als Deutschlands größte Universitätsstadt mit seiner mannigfaltigen Wissenschaftslandschaft nicht nur eine hohe Dichte von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, sondern auch berufliche Entfaltungsmöglichkeiten. Wir werfen in diesem Beitrag einen kurzen Blick auf die insgesamt 43 staatlichen und privaten Hochschulen und analysieren, wo im Nukleus der Hochschulen für knapp 200.000 Studenten und young professionals Wohnraum geschaffen wurde.
Vielfältig und groß
Berlin ist seit einiger Zeit der vielfältigsten und größten Wissenschaftsstandorte in Europa. Seit Jahren wächst die Zahl der Studenten konstant. Und auch dieses Jahr weisen die Zahlen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg einen erneuten Anstieg auf. 2018/19 studierten in Berlin ca. 192.000, 2019/20 waren es bereits ca. 196.000 Menschen und 2020/21 schon ca. 200.000 an einer von elf staatlichen, 30 anerkannten privaten und zwei konfessionellen Universitäten.
Studieren in Berlin mag für viele tausend Studierende eine Zwischenstation sein. Viele kommen aber, um zu bleiben. Für die immer wichtiger werdende Technologieausrichtung Berlins sind diese jungen Brainworker nicht nur willkommen, sondern überaus wichtig. Ob Pharma, Prozessindustrie, Beratung und Wirtschaftsprüfung, eine der vielen international renommierten Großkanzleien oder IT: Sie alle rekrutieren gerne in Berlin.
Hochschulen 2020 | Berlin | Brandenburg | Berlin und Brandenburg |
Studierende im Wintersemester 2020/21 | 199 421 | 50 615 | 250 036 |
davon an | |||
Universitäten | 127 244 | 35 900 | 163 144 |
Kunsthochschulen | 5 949 | 5 949 | |
Fachhochschulen | 65 100 | 13 134 | 78 234 |
Verwaltungsfachhochschulen | 1 128 | 1 581 | 2 709 |
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Quantität und Qualität!
Allein an den vier größten Universitäten Berlins, der HU, FU, TU und der UdK, sind 100.000 Menschen, ein Fünftel davon stammt aus aller Welt, in 700 verschiedenen Studiengängen eingeschrieben. Dazu kommen noch die ca. 20.000 Personen, die an diesen renommierten Universitäten lehren und forschen.
Nicht nur die Anzahl der Studenten zeichnet Berlin aus, sondern auch die Qualität der Universitäten. Von den 10 besten deutschen Universitäten sind 3 in Berlin zu finden.
Dazu gehören
- Die Charité-Universitätsmedizin Berlin:
Die Charité zählt zu den größten Universitätskliniken Europas. Hier forschen und lehren Ärzte und Wissenschaftler auf internationalem Niveau. Über die Hälfte der deutschen Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie stammen aus der Charité. Gemeinsam sind die Freie Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin die Träger der Charité.
- Die Freie Universität Berlin:
1948 im Südwestteil Berlins gegründet und geprägt von den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Naturwissenschaften und der Medizin. Bundesweit einmalig sind außerdem die Zentralinstitute für Nordamerika, Osteuropa und Lateinamerika. Die Freie Universität Berlin hat im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder für ihr Zukunftskonzept einer “International Network University”, drei Exzellenzcluster und sieben Graduiertenschulen Auszeichnungen erhalten und Fördermittel bewilligt bekommen.
- Die Humboldt-Universität zu Berlin:
Die vor rund 200 Jahren gegründete Humboldt-Universität zu Berlin in Berlin-Mitte hat eine wechselvolle Geschichte. Es werden die Geistes- Sozial- und Kulturwissenschaften sowie die Humanmedizin und die Agrarwissenschaften behandelt. Hinzu kommen die mathematisch-naturwissenschaftlichen Institute, in Zusammenarbeit mit technologierorientierten Unternehmen. Auch die Humboldt-Universität wurde in der Exzellenzinitiative ausgezeichnet und zwei Exzellenzcluster, sowie zwei Graduiertenschulen führt sie in Zusammenarbeit mit der Freien Universität.
Auf dem Weg nach oben
Forschung, hunderte Studiengänge, hervorragende Universitäten und international anerkannte Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorte: Gibt es einen Zweifel daran, dass Berlins Zukunft in der Wissensgesellschaft liegt? Jeder weiß: Wissen ist der Motor sozio-ökonomischen Fortschritts, globaler Wettbewerbsfähigkeit und technologischer Innovation - und in Berlin sind über die Hälfte der Erwerbstätigen hochqualifiziert. Deutschlandweit ist dies der größte Anteil unter den Metropolen und Metropolenräumen. Damit hat Berlin alles, was es braucht, um nicht nur in Deutschland eine Spitzenstellung einzunehmen, Denn neben dem reinen Wissenschaftsbetrieb und immer mehr internationalen und attraktiven Arbeitgebern, können junge Menschen hier ungehindert und frei ihren kreativen, intellektuellen und urbanen Mindset leben. Diese Kombination drückt sich in steigenden Studierendenzahlen aus:
Von Hipp zu Brain
Nach der ersten Phase der Transformation Berlins von der Mauerstadt zu einer hippen Kulturmetropole, zeichnet sich damit die Richtung der nächsten Dekaden ab. Einen sinnvollen Begriff für die die neue deutsche Hauptstadt zu finden, ist nicht einfach. Anders als ein Silicon Valley, eine Autostadt oder eine rein universitär aufgestellte Region, finden in Berlin alle Stakeholder zusammen. Automotive, Pharma, Consulting, Mode, Digital oder Literatur und Kunst- und Kultur in jedem Sinne. Die Transformation Berlins ist übergreifend und damit nachhaltig und innovativ. Industrien profitieren voneinander und erzeugen Triebkräfte, die vor wenigen Jahren noch kaum denkbar gewesen wären.
Kein Wunder also, dass die Berliner Universitäten zu den Top Favoriten weltweit gehören, wenn es um die Studien- und Standortwahl geht. Die Universitäten sind dabei genauso groß, wie ihre Namen, die Freie Universität Berlin und die Humboldt- Universität allen voran.
Kooperation als Säule
Die Kooperation in Forschung und Lehre mit weit über tausend internationalen Partnerhochschulen und 70 außeruniversitären Forschungseinrichtungen zeigt, wie weit die Vernetzung Berlins mittlerweile reicht. Auch die außeruniversitären Forschungseinrichtung leisten Großes in der Forschung verschiedenster Wissenschaftsbereiche, darunter in der Geistes- und Sozialwissenschaften, den Ingenieurwissenschaften sowie den Natur-, Material- und Lebenswissenschaften. Die Mehrheit dieser Ressortforschungseinrichtungen werden vom Land Berlin, dem Bund und den Ländern gemeinsam gefördert, allerdings gibt es auch zahlreiche Einrichtungen die das Land nicht mitfinanziert und dort entsprechend nicht gelistet wird.
Zu einer der außeruniversitären Forschungseinrichtungen zählt zum Beispiel die Leibniz-Gemeinschaft. Deutschland weit gibt es 95 Leibniz-Standorte die in zahlreichen Wissenschaftsgebieten tätig sind. Mit 15 Instituten, zwei Außenstellen, sowie der Geschäftsstelle, befindet sich der größte Standort in Berlin.
https://www.leibniz-gemeinschaft.de/
Außer der Leibniz-Gemeinschaft haben sich auch andere bekannte Namen in Berlin angesiedelt. Unter anderem finden Sie in Berlin 6 der insgesamt 86 Institute und Forschungsstellen der Max-Planck-Gesellschaft und das der Generalverwaltung zugeordnete Archiv.
Studiengebühren? Meistens nicht.
Neben dem enormen Angebot an Studiengängen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen bietet die Hauptstadt eine grandiose kulturelle Vielfalt für junge Menschen. Von 196.000 Studenten im Wintersemester 2019/2020 beträgt der Anteil an internationalen Studenten rund 18,3%. Dabei ist ein weiterer Faktor für internationale Studenten besonders verlockend: An einigen Universitäten in Berlin entfallen die Studiengebühren. Diese werden vom Staat getragen und nicht wie im Rest Europas oder den USA vom Studierenden.
Die Studiengebühren können, vor allem in England und den USA, erhebliche Ausmaße annehmen. So liegen die Kosten für einen Bachelor Studiengang in England für ausländische Studenten zwischen £10.000 bis £26.000. Die Kosten für Masterstudiengänge beginnen bei £11.000. Lebensunterhaltskosten sind hierbei noch nicht berücksichtigt. Auch wenn die Kosten für das Studium kein qualitativ distinktives Merkmal sind, macht die Leistbarkeit eines Studiums bei hoher Qualität die Berliner Universitäten, Berlin und letztlich auch Deutschland besonders attraktiv für Studierende aus aller Welt. Wie wertvoll dies hinsichtlich des immer größer werdenden Fachkräftemangels ist, lässt sich nicht beziffern.
Nachfrage nach Mikroapartments steigt
Die ansteigenden Zahlen für die Neu-Immatrikulationen sind auch ein Indiz für die wachsende Beliebtheit der Stadt. Denn in Berlin macht das Studieren Spaß: In den Bars und Szeneclubs der Stadt können die Studenten, auch unter der Woche, den Lernstress für einen Moment ad acta legen und somit für eine ausgeglichene Work-Life-Balance sorgen. Geht es dann wieder an die Arbeit sind die Studenten binnen kürzester Zeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in ihren Hochschulen oder bei ihren Praktika. Eine Stadt, die niemals schläft, hat viel zu bieten. Ob es um einen Nebenjob in der Kaufhalle nebenan, ein Praktikum bei einem mittelständigen Unternehmen oder um die Gründung eines Start-Up in Berlin, die deutsche Hauptstadt bietet das Fundament für jeden Studenten.
Die vielen tausend Studenten, die unsere Stadt bevölkern müssen auch bei uns wohnen. Berlin ist per se eine Stadt der Singles. Der Anteil an Einpersonenhaushalte in Berlin liegt bei rund 40 Prozent. Mit steigenden Neu-Immatrikulationen steigt somit auch parallel die Nachfrage nach Mikroapartments. Ein Rückgang spezifisch dieses Zustroms ist nicht zu erwarten, da Berlin ein attraktives Pflaster für Studenten ist und bleibt.
Und das haben Investoren bereits erkannt. Seit 2020 wurden schon mehr als 200 Millionen Euro in die Errichtung von Studentenkomplexen und Mikroapartments in ganz Berlin investiert.
Viele aktuelle Studentenprojekte finden Sie bequem hier:
Zwei weitere Berliner Top Universitäten
Die Technische Universität Berlin in Charlottenburg. 1879 gegründet und seit 1946 die erste technische Hochschule Deutschlands, die sich Universität nennen durfte. Anders als den meisten technischen Hochschulen in Deutschland, wird an der TU Berlin neben den Schwerpunkten in den Ingenieur- und Naturwissenschaften auch in den Planungs-, Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften gelehrt und geforscht. Sie versteht sich als Brücke zwischen technologischer Forschung und gesellschaftlicher Verantwortung und hat es sich zur Aufgabe gemacht sich als exzellente Forschungsuniversität dauerhaft erfolgreich national und international zu positionieren.
Mit ca. 35.000 Studierenden gehört Sie außerdem zu den 20 größten Hochschulen Deutschlands.
Die Universität der Künste Berlin hat sich in den Bereichen für Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst als Akademie und Kunst-Hochschule einen Namen gemacht. Sie bietet an vier Fakultäten und dem Zentralinstitut für Weiterbildung über 70 Studiengänge an. Die Universität bildet des Weiteren auch Kunst- und Musiklehrkräfte aus. Neben der Universität Potsdam ist sie die einzige Hochschule in Berlin und Brandenburg, an der man diese Fächer mit Lehramtsoption studieren kann. Mit dem Promotions- und Habilitationsrecht gehört die Universität zu den wenigen künstlerischen Hochschulen in Deutschland mit Universitätsstatus.
In Berlin arbeiten Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen eng miteinander zusammen, aber auch an Kooperationen mit Unternehmen mangelt es nicht. Dies zeigen besonders zwei der Innovativsten und größten Projekte Europas.
Vor, während und nach dem Studium: Siemens
Ein langfristiges Projekt und ein wahres Bekenntnis zu Berlin. Der heutige Siemens-Standort in Spandau soll bis 2030 zu einem Spot für Forschung, Entwicklung und Technologie werden. Durch die Implementierung von neuen Arbeits-und Lebensweisen soll ein Ökosystem entstehen das Siemens als ``Smart Campus der Zukunft`` bezeichnet.
Zusammen mit der Stadt Berlin und dem Bezirk Spandau entwickelt Siemens auf ca. 70 Hektar einen offenen, modernen und urbanen Stadtteil der Wohnen und Arbeiten vereinen soll. Ansich keine neue Idee, aber noch hoch aktuell. Schon seit 1897 war es die Idee der Siemensstadt diese Attribute zusammen zu bringen und mit einer werkseigenen “Wohnstadt” den rasant wachsenden Bedarf zu befriedigen. Ebenso zukunftsweisend wie vor über 120 Jahren die Konzepte der Gründer ist heute entstehende Smart Campus. Das vormals in sich geschlossene Industrieareal wird zu einem offenen und lebendigen Großquartier in Berlins.Auf über 70 Hektar wird geforscht, gearbeitet, gewohnt und gelebt. Know-how und Technologie, MADE IN BERLIN, digital, nachhaltig und energieeffizient.
Im Zeichen der Energiewende: EUREF
Im Ortsteil Schöneberg im Bezirk Tempelhof-Schöneberg liegt das ca. 5,5 Hektar große Stadtquartier EUREF- Campus.
Der Campus ist Zuhause oder Standort von unzähligen Unternehmen aus den Bereichen Energie, Nachhaltigkeit und Mobilität und versteht sich selber als ``Symbol der Energiewende`. Über 150 Global-Player sowie kleine Unternehmen und Start-ups entwickeln im Austausch und in Zusammenarbeit intelligente Lösungen für Städte der Zukunft und beschäftigen ca. 5.000 Menschen. Viele bekannte Namen, wie Alphabet, Getec Energie, oder Deutsche bahn und viele viele mehr, haben sich hier angesiedelt. Unterstützt werden diese Unternehmen noch durch lehrende und forschende Einrichtungen.
Mit zahlreichen Forschungsprojekten will EUREF die Energiewende möglich machen. So erreichte der Campus die Klimaziele für 2045 der Regierung bereits 2014!
EUREF will aber nicht nur forschen, sondern auch informieren und veranstaltet an 10 indoor und outdoor Locations, um den bekannten Gasometer, vielfaltige Events an denen bis zu 1.000 teilnehmen können.
Adlershof. Science at Work
Eng mit der Humboldt Universität verzahnt ist der (laut Webseite) klügste Bezirk Berlins, beziehungsweise der in Treptow-Köpenick, genauer in Adlershof, gelegene Wissenschafts- und Technologiepark WISTA.
In den Technologiezentren des High Tech Standortes wird in den Bereichen Photonik und Optik, Biotechnologie und Umwelt, Mikrosysteme und Materialien, Erneuerbare Energien und Photovoltaik sowie IT und Medien geforscht und entwickelt. WISTA ist einer der Patentschmieden Deutschlands. Mit dem A² Accelerator Programm und der Gründungswerkstatt Adlershof werden junge Gründer unterstützt und mit vielen Jugend forscht Programmen werden Talente schon früh erkannt und gefördert. WISTA ist das erste Leuchtturmprojekt universitärer und außeruniversitärer Forschung und Arbeit in Berlin.
Masterplan TXL - The Urban Tech Republic
Zieht man vom Süd-Osten Berlins von Adlershof eine gerade Diagonale in den Nordwesten der Hauptstadt, landet man dort, wo früher Millionen von Fluggäste im West-Berliner Airport TXL gelandet sind. Hier plant das Land Berlin mit der Urban Tech Republic auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tegel ein Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien sowie ein neues Wohnviertel. Das Megaprojekt befindet sich noch in einer frühen Entwicklungsphase, 2021 wurde der erste Bebauungsplan für das Areal fertiggestellt. Die Pläne sind ein Statement: Etwa eintausend große und kleine Unternehmen mit rund 20.000 Beschäftigten sollen hier künftig forschen, entwickeln und produzieren und mehr als 2.500 Studierende sollen mit der renommierten Beuth Hochschule in das ehemalige Terminal A einziehen.
Wissen treibt an
Berlins Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen haben sich aus teils sehr schwierigen Nachwendezeiten hoch gearbeitet. Die Zahl der Neu-Immatrikulationen steigt ungebrochen und es ist kein Ende dieser Entwicklung in Sicht. Die vielfältige Bildungs- und Forschunglandschaft wird durch eine hohe Lebensqualität, ein großes Leisureangebot und vergleichsweise niedrige Lebenshaltungskosten ergänzt. Das sind alles Attribute, die nicht nur für die Big Player interessant sind. Recruiting ist einfacher, wenn das Humankapital vor Ort ist, das gilt für große Unternehmen genauso, wie für die Gründer-Szene. Wichtige Attribute für junge Leute sind ein offenes Mindset, Internationalität und Entfaltungsmöglichkeiten. Noch vor wenigen Jahren war die Berlinzeit für viele nach dem Studium zu Ende. Das in Berlin erworbene Wissen wurde exportiert und stand hier nicht mehr zur Verfügung. Jetzt kommen die Player nach Berlin und bewegen sich auf ihre Zielgruppe zu. Berlin, soviel steht fest, steht vor einer glänzenden Zukunft.