Die mittlere Erwartung sieht hingegen "nur" einen Zugewinn von 265.000 Personen auf knapp 3,8 Millionen Einwohner voraus. Bis dahin soll sich auch das Durchschnittsalter von 42,9 auf 44,3 Jahre erhöhen. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren wird der Prognose zufolge bis 2030 um knapp 15 Prozent zunehmen, während die Gruppe der erwerbsfähigen Personen, d.h. zwischen 18 und unter 65 Jahre, in etwa stabil bleiben soll.
Die Zahl der älteren Menschen ab 65 Jahre wird bis zum Jahr 2030 um etwa ein Viertel zunehmen, die der Hochbetagten, darunter zählen Menschen mit 80 Jahren oder mehr, um etwa 66 Prozent.
Obwohl Berlin viele Studenten hat, reicht das Verhältnis von Studis zu Gesamtbevölkerung nicht aus, um den Altersdurchschnitt der Bevölkerung maßgeblich nach unten zu drücken. Berlin ist daher im Schnitt deutlich älter als andere Studentenstädte wie Tübingen, Freiburg, Münster und Heidelberg. In diesen Städten machen die Studenten aber auch gut ein Fünftel bis ein Viertel der Gesamtbevölkerung aus.
Bei den Bezirken wächst Pankow am meisten, gefolgt von Lichtenberg und Reinickendorf. Senator Andreas Geisel findet das gut: „Berlin verändert sich, und das ist gut für die Stadt. Das Bevölkerungswachstum ist eine Chance, die wir alle gemeinsam nutzen sollten. Wir werden Berlin sozial gerecht und nachhaltig gestalten, indem wir mehr Wohnungen bauen, mehr Kitas und Schulplätze sowie neue Arbeitsplätze schaffen. Wir werden Busse und Bahnen modernisieren und in die Infrastruktur der Stadt investieren. Die neuen Zahlen der Bevölkerungsprognose sind die Basis, um die notwendigen Anforderungen genauer zu beziffern."
Im ersten Quartal 2016 sind rund 43.200 Personen nach Berlin gezogen und nur 35.100 Personen haben Berlin den Rücken gekehrt. Gleichzeitig wurde der Zuzugsgewinn durch einen Sterbeüberschuss von 563 Personen geschmälert, der sich aus einer Geburtenzahl von 7.368 Kindern und einer Sterbefallzahl von 7.931 Personen ergibt.
Gestiegen ist die Zahl der ausländischen Bevölkerung in Berlin, um 8.800 auf insgesamt 505.400 Personen. Das sind die aktuellen Zahlen der Statistiker im Januar 2016, die aufgrund des Auswertungsaufwandes immer um eine Monate hinter der tatsächlichen Situation hinterherhängen. Die tatsächliche Bevölkerung dürfte daher bereits längst deutlich mehr gewachsen sein.
Mindestens 50.000 Flüchtlinge dürften 2015 insgesamt nach Berlin gekommen sein, die meisten allerdings in den späteren Monaten des Jahres. Die Zahl der deutschen Einwohnerinnen und Einwohner ist hingegen im ersten Quartal 2015 geringfügig gesunken, und zwar um 120 Personen auf rund 2.973.200.